
Vereinszweck
(1) Der Verein will städtepartnerschaftliche Aufgaben anregen, praktizieren und weiterentwickeln. Der Satzungszweck wird insbesondere durch die Förderung freundschaftlicher Beziehungen zur ungarischen Partnerstadt Esztergom verwirklichen. Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung. Er ist selbstlos tätig und verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.
(2) Mittel des Vereins dürfen nur für satzungsmäßige Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus Mitteln des Vereins. Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck des Vereins fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden.
(3) Bei der Erfüllung seiner Aufgaben setzt sich der Verein zum Ziel, die internationale Gesinnung und die Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens zu fördern. Hierbei sind persönliche Kontakte über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus mit Bürgern anderer Staaten zu pflegen, die gleichfalls die persönliche Freiheit, das humanistische Weltbild, die demokratische Grundordnung im innerstaatlichen sowie die friedliche Entwicklung auf zwischenstaatlicher Ebene unterstützen.
Unsere Geschichte
Esztergom [ˈɛstɛrgom] (lateinisch Solva, deutsch Gran, slowakisch Ostrihom, latinisiert Strigonium) ist eine Stadt in Nordungarn (Komitat Komárom-Esztergom), an der Donau gelegen. Früher war sie die Hauptstadt Ungarns. Die Donau bildet hier die Grenze zur Slowakei, wo die Schwesterstadt Štúrovo (bis 1948 slowakisch Parkan; ungarisch Párkány; deutsch Gockern) liegt.
Seit 1992 verbinden die beiden Orte Esztergom und Ehingen nicht nur die Donau sondern insbesondere die Städtepartnerschaft.

Der Verein wurde 1992 als Organ des Gemeinderates gegründet, um Beziehungen zu Esztergom als Partnerstadt aufzubauen und zu entwickeln.
Da Ehingen bis dahin überhaupt keine Partnerstadt hatte, suchte der Gemeinderat nach der Wende bewusst eine Partnerstadt im Osten. Der Verein ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein mit derzeit ca. 160 Mitgliedern.
Seit über 30 Jahre hat sich die Partnerschaft sehr gut bewährt. Die Kontakte spielen sich auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen ab. Besonders die gegenseitigen Besuche junger Leute sind erfreulich: z.B. Hospitationen in Schulen und Kindergärten. Kulturelle Besuche und Gegenbesuche finden immer großen Anklang, genauso wie größere Gruppenreisen.
Vor allem Besuche an der Basis festigen das gegenseitige Verständnis, was nicht selbstverständlich ist nach über 45 Jahren der Teilung Europas. Die Erinnerung daran, dass beide Städte beinahe 600 Jahre lang schon einmal zum selben Staat gehörten, ist mit einer gewissen Nostalgie bis heute lebendig.
Hierzu passt das Geschenk der Stadt Ehingen an Esztergom zum 1000-jährigen Jubiläum der Gründung Ungarns:
Eine Bronze-Figur der Königin Sisi, die heute im Park unterhalb der Burg steht und die von den Esztergomer Freunden gewünscht worden war. Auch die jahrtausendealte Kulturachse Donau verbindet uns.

Unser Appell an alle: Wenn wir Europa ernst nehmen wollen, dann sollten wir die mittel- und osteuropäischen Länder einbeziehen, sie bereisen, Kontakte knüpfen. Es lohnt sich, so eine herrliche Landschaft mit reicher – europäischer – Geschichte und Kultur kennen zu lernen.
Auszug aus dem Bericht der Schwäbischen Zeitung Ehingen aus dem Hause Feger, geschrieben von Rosi Schaupp, veröffentlicht am 29. März 1993
Die Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages mit Esztergoms Oberbürgermeister
Ehingen. (rs) „Wir erleben in dieser Stunde ein Stück Zusammenwachsen in Europa, ein Stück Mitarbeit an der europäische Integration, einen Baustein für eine friedliche Zukunft in Freiheit“, so der Oberbürgermeister der Stadt Ehingen am Samstagvormittag in der Feierstunde, die der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages zwischen der ungarischen Stadt Esztergom und der Stadt Ehingen vorausging.
Seit den ersten Kontakten vor drei Jahren sei die Verbindung nach Ungarn gewachsen, „die kleine Pflanze Freundschaft haben wir gepflanzt, nun soll ein großer Baum draus wachsen“. Die Entfernung zu der Partnerstadt an der ungarischen Donau sei nicht klein, doch sie sei überwindbar. Die Gründung eines Partnerschaftsvereins, der von Ehinger Bürgern getragen werde, sei nun eine vordringliche Aufgabe.
Der Oberbürgermeister von Esztergom, Dr. László Könözsy, hob in seiner Ansprache ebenfalls auf die Geschichte ab. Die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts habe die Demokratie auch in den Ostblock gebracht. Nun sei Ungarn dabei, seine eigene Identität zu suchen. Als „fröhlichster Staat“ im früheren Ostblock hätten Ungarns Bürger früher schon die Möglichkeit gehabt, Westeuropa zu sehen und zu erleben, allerdings nur in ihren Träumen die Möglichkeit gehabt, wie in Westeuropa zu leben. Nun habe der Donauflut die beiden Städte an seinen Ufern zusammengeknüpft und dieser Fluss solle auch ein Symbol sein für die Gedankenflut zwischen den Partnern. Während persönliche Kontakte wie Schüleraustausch und Künstlertreffen gut seien, sei im wirtschaftlichen Bereich noch nicht viel zu vermelden; die kaputte Industrie in Ungarn müsse erst aufgebaut werden. Der besondere Dank des Ungarn galt Dr. Wolf Brzoska aus Ehingen und Frau Éva Szoda aus Esztergom, die immer wieder Verbindungen geknüpft und gehalten hätten. Den Kontakt der jungen Bewohner der Partnerstädte zu einander sah der Esztergomer Oberbürgermeister als besonders wichtig, so könne die Freundschaft zur Partnerstadt von Vater zu Sohn als Erbe weitergereicht werden. Als Gastgeschenk überreichte Dr. Könözsy ein Gemälde, das die Domstadt Esztergom zeigt.“ Das bekommt einen Ehrenplatz, und wenn wir ans Rathaus anbauen müssen“, versprach der Ehinger OB.
Staatssekretär Gustav Wabro, seit vielen Jahren im Ministerium zuständig für Städtepartnerschaften, überbrachte die Grüße der Landesregierung zur Vertragsunterzeichnung. Die Freundschaft zwischen Baden-Württemberg und Ungarn reiche bis zu den ersten deutschen Auswanderern zurück. Die gigantischen Veränderungen im Ostblock habe niemand in Ehingen voraussehen können, als 1988 im Gemeinderat beschlossen wurde, als Partnerstadt eine Ostblockstadt zu suchen. 1988 sei für die Bundesrepublik eine wichtige Zeit gewesen, habe doch Ungarn damals Geschichte geschrieben, als die dortige Regierung, getragen von einer Welle der Sympathie, beschlossen habe, die Grenzzäune niederzureissen und in einer einzigen Nacht mehr als 10.000 Deutschen die Ausreise in den Westen zu ermöglichen. Toleranz, Freiheit, Gerechtigkeit, Menschlichkeit seien lebendige Worte in Ungarns Volk, die gleichen Grundwerte wie in der Bundesrepublik. Der Vertrag zwischen Esztergom und Ehingen sei ein weiteres Siegel für die Unterstützung Ungarns auf dem Weg in die Demokratie.

Der ungarische Generalkonsul Sándor Regös sprach vom weiten Weg zur Demokratie nach einer solchen Diktatur. Die Partnerschaft zwischen Ehingen und Esztergom könne diesen Weg verkürzen helfen; Ehingens Erfahrungen in Verwaltung und Demokratie könnten in Ungarn zum Wohl der Gemeinschaft beim Aufbau einer bürgergerechten Verwaltung und natürlich auch bei der Erhebung von Steuern von Nutzen sein.

Nach der Unterzeichnung der großformatigen Urkunden hatte Ehingens OB eine Überraschung für die Esztergomer – einen Hochzeitskuchen, den die beiden Stadtoberhäupter in bester Brautleutetradition gemeinsam anschnitten. Das Gläschen Sekt fehlte ebenfalls nicht. Die Feierstunde, zu der sich neben der 50-köpfigen Delegation aus Ungarn auch die Spitze der Ehinger Stadtverwaltung, Abordnungen von Polizei, Feuerwehr, Bürgerwache und interessierte Ehinger Bürger eingefunden hatten, wurde umrahmt von drei Solisten aus der Partnerstadt, die Werke von Telemann zu Gehör brachten.

Vor ihrer Abfahrt besuchte die ungarische Delegation den Gottesdienst in der Ehinger Stadtpfarrkirche St. Blasius. Den Gottesdienst zelebrierten Pfarrer Glaser und ein Pater des Esztergomer Franziskanergymnasiums gemeinsam. Pfarrer Glaser versicherte den Gästen, die Kirchengemeinde werde die Partnerschaft mittragen. Von Esztergomer Seite wurde ein Bild der Muttergottes überreicht.

Giampietrino ( Giovanni Pietro Rizzoli)
Maria mit Kind
Eine Kopie dieses Bildes – der Schutzpatronin der Partnerstädte – wurde von Esztergomer Katholiken in St. Blasius überreicht.
Das Original hängt im Christlichen Museum (Keresztény Múzeum) in Esztergom (Foto: Herbert Ruf)
Zur Bildbeschreibung bitte folgenden link anklicken:
https://www.keresztenymuzeum.hu/collections.php?mode=work&wid=69&page=0&vt=
Zum virtuellen Zugang zum Keresztény Múzeum Esztergom (inkl. diverser Videos auf YouTube) bitte folgenden link anklicken:
20-jähriges Jubiläum 2012
Schwäbische Zeitung – 10. Juni 2012 „HIER & HEUTE“
Baumann und Brzoska werden Ehrenbürger von Esztergom

Gesterm haben Oberbürgermeister Alexander Baumann und Éva Tétényi, Bürgermeisterin von Esztergom, im Sitzungssaal des Ehinger Rathauses die 20-jährige Städtepartnerschaft bestätigt.
Anschließend ernannte Éva Tétenyi Baumann und den „Baumeister“ der Städtepartnerschaft, Dr. Wolf Brzoska, zu Ehrenbürgern von Esztergom. Danach trug sich die ungarische Delegation ins Gästebuch ein. Foto: KÖ
25-jähriges Jubiläum 2018
Dr. Wolf Brzoska und Etelka Romanek, Bürgermeisterin von Esztergom, anläßlich der Feier zum Bestehen der 25-jährigen Partnerschaft mit Ehingen

30-jähriges Jubiläum 2023
30 Jahre Partnerschaft Ehingen-Esztergom,
ein Grund zu feiern – 23. Juni 2023
Im festlich geschmückten Ehinger Zimmer des Gasthaus Wolfert konnte Rosi Schaupp fast 40 Gäste zur Feier des kleinen Jubiläums begrüßen. Darunter natürlich die Gäste aus Esztergom, Vizebürgermeister Balázs Steindl, den Stabschef des Esztergomer Bürgermeisters, András Ligeti und Frau Eleonóra Kotán-Wieszt, die Ansprechpartnerin für internationale Angelegenheiten. Von der Stadtverwaltung hatte sich, wie schon am Nachmittag im Park, Frau Marion Greiner-Nitschke Zeit genommen, mit zu feiern. Sie unterbrach extra ihren Urlaub um dabei zu sein. Eine große Anzahl Mitglieder des PSV feierte ebenfalls mit.


Rosi Schaupp gab einen kurzen, gestrafften Rückblick über das Werden und Wachsen der Partnerschaft zwischen den beiden Donaustädten, angefangen mit der Gründung durch Frau Éva Szoda in Esztergom und Dr. Wolf Brzoska in Ehingen. Aus einer Handvoll Interessierter ist bis heute ein Verein mit 160 Mitgliedern geworden. Ungezählte Besuche zwischen Esztergom und Ehingen fanden statt, Chöre und Kapellen tauschten sich aus. Deutschkurse in Esztergom wurden angeboten, Schüler, Lehrer und Erzieher hospitierten gegenseitig. Kunstausstellungen der Iris Gruppe, Ostereier von Gudrun Brzoska, Künstlerpuppen im Museum Ehingen, eine Handwerkermesse und viele andere Aktivitäten belebten die Partnerschaft über Jahre hinweg. Im Jahr 2000 stiftete Ehingen der Partnerstadt eine Sisi-Statue, an prominenter Stelle in Esztergom steht Elisabeth auf ihrem Sockel, ein Sinnbild der Habsburger Verbindung zwischen Esztergom und Ehingen. Mit Bürgerwache und Spielmannszug wurde das damals gefeiert. 2023 wird das Jubiläum im August in Esztergom begangen.
Mit den Maltesern zusammen wurden viele soziale Einrichtungen unterstützt und gefördert. Der Esztergomer Bischof János Székely war 2012 Gast bei der Fronleichnamsfeier in Ehingen und hat sie aktiv mitgestaltet.
Mit einem kurzen Ausblick auf die zweite Jahreshälfte streifte Rosi Schaupp die Reise im August 2023 zum Sisi Jubiläum, dem Nationalfeiertag Ungarns und der Einweihung eines Gedenksteins der Deutschen Minderheiten Selbstverwaltung für gefallene Deutsche in Esztergom. Fröhlich ging der Abend zu Ende.
Text: Rosi Schaupp, Fotos: Atilla Mudrák
Partnerschaftsverein tauft den Stein im Wolfert mit ungarischer Beteiligung

Seinen Partnerschaftsstein im Wolfertpark hat der PSV Ehingen im Rahmen einer kleinen Feier endlich getauft. In Anwesenheit von Gästen aus Esztergom, der Partnerstadt, tauften OB Alexander Baumann und der Esztergomer Vizebürgermeister Balázs Steindl zusammen mit Rosi Schaupp, der Vorsitzenden des PSV Ehingen, den Stein mit einem Glas Sekt.
30 Jahre Partnerschaft mit der ungarischen Stadt am Donauknie wurden gefeiert. Die Delegation aus Esztergom hatte am Vorabend schon am Großen Zapfenstreich teilgenommen und war beeindruckt von diesem festlichen Zeremoniell. Am Fronleichnamstag sah man die Gäste in Ehinger Begleitung bei der Fronleichnamsprozession und beim Hock im Kirchhof in fröhlicher Runde. Am Nachmittag trafen sich Vertreter der Stadtverwaltung, die Ehinger Mitglieder des PSV und die Esztergomer Gäste im Park zur Taufe. Der mächtige schwäbische Kalkstein war festlich geschmückt mit Blumen in den ungarischen Farben. Auch der Partnerschaftsbaum war geschmückt, ihn zierte die Fahne mit dem Wappen der Stadt Esztergom.

Oberbürgermeister Alexander Baumann betonte, die Pflege der Freundschaft zwischen den beiden Städten sei keine Sache der Funktionäre in den Rathäusern, sondern der Bürgerschaft der beiden Städte. Die Freundschaft solle weiter wachsen und gedeihen wie der Partnerschaftsbaum, felsenfest stehen wie der Stein.

Rosi Schaupp erinnerte daran, dass der Stein vermutlich aus dem Nikolaustor stamme, dem Tor, das Ehingen nach Osten abschloss und 1881 abgerissen wurde. Die Ereignisse vom September 1989 öffneten dann das Tor aus dem Osten in den Westen und machten diese Partnerschaft möglich. Und jetzt war die Gelegenheit, diesen Stein zu taufen. Mit einem Glas Sekt wurde der Stein dann getauft. „Aber vorher Trinken wir noch“, lachte OB Baumann. Anschließend führte Franz Romer die Gäste und Mitglieder des PSV auf den Wolfertturm um ihnen Ehingen von oben zu zeigen. Bei einem kühlen Glas Sekt und Zopfbrot von Helene wurde gefeiert, bevor es zur 30-Jahr-Feier in das Gasthaus Wolfert ging.
Text: Rosi Schaupp, Fotos: Atilla Mudrák
Ein gelungener Kurzbesuch
Unsere Esztergomer Gäste bedanken sich bei Oberbürgermeister Alexander Baumann für die Teilnahme am diesjährigen Zapfenstreich sowie den Empfang in Ehingen:
