Erstlingswerk von Fanni Vezekényi

Wie schaffte sich Alois ein Gehäuse?

Fanni schreibt uns:

Fanni stellt ihr erstes Kinderbuch vor

Ich studiere Englisch und Spanisch an der Universität ELTE in Budapest. Neben meinem Studium habe ich ein deutsch-ungarisches Märchenbuch geschrieben und selbst illustriert. Ich arbeite seit Jahren daran. Sein Titel: Wie schaffte sich Alois ein Gehäuse? Ein Probeexemplar der deutsch-ungarischen Version habe ich bereits in meinen Händen und bin sehr glücklich darüber. Dafür habe ich in diesem Jahr eine Unterstützung der Gabor-Bethlen-Stiftung für die Verwirklichung meines Traums gewonnen. Die Bewerbung habe ich über die Deutsche Nationali-tätenselbstverwaltung Gran/Esztergom und den Kultur-Freundschaftskreis Mur-Region eingereicht.

Dafür habe ich in diesem Jahr eine Unterstützung der Gabor-Bethlen-Stiftung für die Verwirklichung meines Traums gewonnen. Die Bewerbung habe ich über die Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung Gran/Esztergom und den Kultur-Freundschaftskreis Mur-Region eingereicht.

Die deutsche Sprache und Beziehungen zu Deutschland sind bis heute in meinem Leben wichtig. Als Vorschulkind hatte ich Deutsch als erste Fremdsprache kennengelernt. Ich ging damals acht Monate lang in einen Berliner Kindergarten. Danach war Isabel, ein kleines deutsches Mädchen während meines dreimonatigen Aufenthalts auf den Kanarischen Inseln meine beste Freundin und half mir in der spanischen Vorschule als eine kleine Dolmetscherin. Als ich nach Esztergom heimkehrte, lernte ich in der Grundschule regulär Deutsch. Überglücklich war ich, als ich im Alter von 8 Jahren den ersten Platz beim Ungarndeutschen Rezitationswettbewerb belegte.

Dabei habe ich gelernt, dass wir mit Ausdauer und Selbstvertrauen unsere Ziele erreichen und unsere Träume verwirklichen können. Die positiven Erfahrungen mit Fremdsprachen, die ich als kleines Kind erlebt hatte, waren mir Motivation später andere Sprachen und Kulturen kennenzulernen.

Nach dem Abitur machte ich in Budapest eine zweijährige Ausbildung als Grafikerin. Zum Thema meiner Abschlussprüfung wählte ich das Fach Illustration. Da ich dazu kein bekanntes Märchen auswählen wollte, kam ich auf den Gedanken, selbst eines zu schreiben. Als ich mein Portfolio erstellte, wurde mir klar, dass es für mich ein außerordentliches Vergnügen ist, nicht nur meine Märchenfiguren zu erfinden, sondern auch den Faden der Handlung zu weben und mit meinen eigenen Worten zu spielen. Wenn ein eigenständiges Werk entsteht, kann die Fantasie freien Lauf nehmen. Die Handlung kann ich selbst gestalten, genauso kann ich den Charakteren lustige Namen geben, ich kann Szenen voller Humor erfinden und niemand kann meiner Kreativität Grenzen setzen. – Ich kann machen, was ich will.

In meinem Märchenbuch geht es um Alois, die Nacktschnecke. Sie lässt die Ohren hängen. Sie will keine schleimige, nackte und langsame Schnecke mehr sein, die dazu nicht einmal ein Haus besitzt! Eines Tages aber, als Alois vor den Augen der Waldbewohner in Tränen ausbricht, erwarten sie große Abenteuer: Die Tiere im Wald berufen sofort eine Versammlung ein, um ihr zu helfen, ihr Glück zu finden. Zuerst wird sie von einer Raupenfamilie, dann von Rotkehlchen, später von Fischen empfangen. Ich schmuggele immer heimlich eine Lehre in meine Geschichten hinein, welche Persönlichkeit und Wertevorstellung der Kinder in eine positive Richtung lenken sollen. Alois erhält viel Liebe und Hilfe von den Waldbewohnern und akzeptiert sich schließlich so, wie er ist. Darüber hinaus wendet er jetzt zum Guten, was er früher für schlecht hielt.

Dieses Bilderbuch ist wegen seiner Zweisprachigkeit etwas Besonderes: Es dient der frühen Begegnung mit Fremdsprachen. Mein Ziel ist es, den Kindern nicht nur ein positives Erlebnis zu vermitteln, sondern sie sollen dabei auch die ersten Wörter und Ausdrücke erlernen, ebenso Aussprache, Wortakzent und Intonation. Den Link des Audiomaterials werden die Leser im Internet sowohl auf Deutsch als auch auf Ungarisch finden.

In Zukunft möchte ich, dass mein Märchen in möglichst vielen Sprachen veröffentlicht wird. Es werden bereits slowakisch-ungarische, slowenisch-ungarische und kroatisch-ungarische Übersetzungen angefertigt. So kann das Märchen auch Kinder über die Grenzen Ungarns erreichen. Nach Möglichkeit möchte ich auch eine deutsch-englische Version veröffentlichen.

Mit einem Stipendium der Stadt Ehingen war ich im Herbst 2019 für zwei Wochen als Praktikantin an der Ehinger Realschule. Es war ein sehr schönes Erlebnis und ich habe meine Freunde noch tiefer ins Herz geschlossen. Ich bin sehr froh, dass auch unsere Freunde in Ehingen die Geburt des Bilderbuchs mit Interesse verfolgt haben, und ich hoffe, dass sie auch bald die bestellten Exemplare erhalten können.

zum Anhören QR-Code scannen oder folgenden link anklicken: https://youtu.be/s_RpMu3n8k4

Das Buch ist bei Rosi Schaupp erhältlich.