30 Jahre Partnerschaft mit der ungarischen Stadt am Donauknie

Reise des Partnerschaftsvereins 2023 nach Esztergom

Am Freitag 18. August brachen 14 Ehinger zur diesjährigen Reise mit dem Bus nach Esztergom auf. Bei mehr als 30 Grad Celsius ging es über München, Passau, Wien und Komárom nach  Esztergom. Schön, wenn nach 13 Stunden Fahrt die Basilika und der Burgberg endlich grüßen. Ein nettes Lokal gleich neben der Pension lud ein, Speis und Trank zu kosten.

Am Samstagvormittag stand die Feier zu 20 Jahre Sisi im Programm.

Mit Festreden der beiden Oberbürgermeister aus Esztergom, Ádam Hernádi und Ehingen mit Alexander Baumann und dem beeindruckenden Gastredner Georg Habsburg-Lothringen beging Esztergom die 30-jährige Partnerschaft mit Ehingen an der Donau. Die Feier fand an der Statue der Kaiserin Sisi statt, die Ehinger vor über 20 Jahren Esztergom geschenkt hatten. Ein kurzer Regenschauer konnte die Feierlichkeiten nicht wirklich beeinträchtigen.

Husaren aus Vác, Ritter des St. Georg Ordens und viele Festgäste umrahmten die Feierlichkeiten, die zugleich Abschied von den beiden langjährigen Akteuren Éva Szóda und Wolf Brzoska bedeutete. Alle drei Redner betonten, wie wichtig partnerschaftliche Zusammenarbeit sei und dass vor allem die Menschen der beiden Städte diese Partnerschaft tragen.

Neue Inschrift an der Sisi-Statue

Die Ehinger Partnerschaftsmitglieder hatten noch eine andere ehrenvolle Aufgabe vor sich. Misi Mezösi, der Vorsitzende der Selbstverwaltung der Deutschen Minderheit hatte in jahrelanger mühevoller Arbeit erreicht, dass ein Gedenkstein für 132 im 2. Weltkrieg gefallene deutsche Soldaten in Esztergom  im Park der Versöhnung aufgestellt werden konnte. In bewegenden Worten schilderte er den Umgang mit den Gefallenen, ihre wiederholte Umbettung bis zu dem Ehrenmal im Park. Ein Teil der Soldaten liegt hier im Park der Versöhnung mit Gefallenen aus anderen Nationen zusammen. Nach vielen Widerständen ist es gelungen, hier den schönen Stein aufzustellen, der an sie erinnert. Lebhaft schilderte Misi sein Zusammentreffen mit einem deutschen Arzt während des zweiten Weltkriegs der ihm als kleinem Jungen das Leben rettete. Er hatte ein gelochtes Geldstück verschluckt und drohte zu ersticken. Diese Hilfestellung hat er nie vergessen.

Die Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Ehingen, Rosi Schaupp, legte zusammen mit ihm einen Kranz nieder in den deutschen Farben, Misi Mezösi, wählte die ungarischen Farben. Sie betonte, wie entsetzlich Krieg  für alle Beteiligten ist, welche Verluste er fordert und wie viel Schmerz und Leid er über Familien und ganze Nationen bringt. 

Obligatorisches Gruppenfoto der Ehinger Vereinsmitglieder

In einem Saal das Esztergomer Rathauses wurden anschließend Éva Szóda, Alexander Baumann und Paul Guter aus Ehingen, der als eifriger Helfer der Malteser viel Gutes in Esztergom bewirkt hat, mit Preisen ausgezeichnet.
Für den Nachmittag war eine Einladung zu Feri und Aniko ausgesprochen, mit Kuchen und einem Glas Wein wurden die Ehinger verwöhnt.
Am Abend statteten die Ehinger mit Freunden aus Esztergom einem Lokal  einen Besuch ab.

Am Sonntag fanden in Esztergom an der Donau weitere Feiern statt. 1050 Jahre sind vergangen, seit Esztergom, früher Gran benannt, gegründet wurde. Aus diesem Anlass war auch die Staatspräsidentin von Ungarn, Frau  Katalin Novák nach Esztergom gereist, die Ehinger bekamen sie aber nur aus der Ferne zu sehen.

Am Montagmorgen startete der Bus früh nach Budapest. Da dort jedoch  Leichtathletikweltmeisterschaften stattfanden und auch Staatsgäste anwesend waren, waren viele Straßen, die Donaupromenade und ein Teil des Budapester Burgberges gesperrt. Für die Fischerbastei auf dem Stadtteil Buda mit ihrem herrlichen Blick über die Donau, das Parlament und den Stadtteil Pest, reichte es aber doch. Mittag gegessen wurde in einem luftigen Restaurant in Visegrád mit Blick auf die geschichtsträchtige Burg, die anschließend besucht wurde. Visegrád, der deutsche Name Plintenburg oder Blendenburg soll von der beeindruckenden Aussicht auf die Donau hergeleitet sein, die sich bietet, wenn man die Burg umrundet. Eine Zeitlang war diese Burg der Sitz des ungarischen Königs. Schon die Römer hatten hier ein Kastell zum Schutz für ihre Provinz Pannonien errichtet. Vorbei an Ausgrabungen der Römerzeit ging es entlang der Donau zurück.

Blick zum Parlament

In einer netten Csárda an der Donau klang der glutheiße Tag mit den Freunden von der Deutschen Selbstverwaltung fröhlich aus. Anderntags ging die Reise mit dem Bus zurück nach Ehingen.

Text: Rosi Schaupp, Fotos: Walter A. Schaupp