Die 7 Schwaben in der Partnerstadt – Text: Rosi Schaupp, Fotos: Attila Mudrák
Eine Handvoll Ehinger waren von der Stadtverwaltung in Esztergom zum Adventsmarkt in unserer Partnerstadt eingeladen. Die Idee war, Ehingen auf dem Markt vorzustellen mit schwäbischen Spezialitäten. Die Partnerschaftsmitglieder entschieden sich für Linsen mit Spätzle, Hutzelbrot, Schwarzwurst und Landjäger. Fleißige Partnerschaftsfrauen buken herrliche Weihnachtsbreedle, sogar die schwierigen Springerle fanden sich in den Gebäckdosen. Das Bier der Ehinger Brauereien durfte natürlich auch nicht fehlen.
Drei Tage lang war die schön geschmückte Hütte der Ehinger dicht umlagert von Besuchern, die alle die Spezialitäten verkosten wollten. Viele Besucher freuten sich, einmal wieder deutsch zu hören und sprechen zu können. Viele Geschichten und Lebenswege wurden erzählt. Auch die bunten Tassen vom Ehinger Weihnachtsmarkt fanden ihre Käufer.
Am Freitagvormittag wurden die Ehinger von Szilvia Szendy, der Schwester unserer Freundin Judit, durch die Basilika und die Schatzkammer in der Kirche mit ihren prunkvollen Kirchenschätzen geführt. Die Basilika wird immer noch renoviert, trotzdem war die Führung ein Erlebnis. Der Blick aus dem Panorama Café über die mächtige Donau nach Štúrovo hinüber ist unvergesslich.
Nach der Basilika ging‘s in die Erzbischöfliche Bibliothek mit ihren Tausenden Büchern. Das Prunkstück der dortigen kleinen Ausstellung ist ein Buch, an dem ersichtlich wird, warum es heißt: ein Buch aufschlagen. Um es zu öffnen und zu halten sind zwei Personen nötig, eine Person wird noch benötigt um die Seiten umzublättern.
Eine Stunde später standen die Ehinger dann schon auf dem Markt am Széchenyi Platz und boten den Besuchern die mitgebrachten Spezialitäten an. Der einsetzende Regen stoppte die Besucher nur kurzfristig.
Am Samstag standen die Partnerschaftsmitglieder ab 14 Uhr wieder auf dem Hauptplatz. Um 16 Uhr verteilte die Stadtverwaltung Kostproben der Linsen, Spätzle und Wienerle, die nach einem Ehinger Rezept von einem nahegelegenen Restaurant gekocht worden waren. Freundliche junge Leute aus Esztergom boten das Essen an. Mancher Besucher kam gerne zweimal. Alle Freunde aus Esztergom kamen zum Stand, erfreut, die Ehinger wiederzusehen. Um 17 Uhr zündete Vizebürgermeister Balázs Steindl die zweite Kerze am riesigen Weihnachtsbaum auf dem Esztergomer Hauptplatz an. Dann folgte ein Engelspiel und Chöre und Musikanten umrahmten diesen Auftritt. Die Ehinger hatten mithilfe der Ehinger Stadtverwaltung eine Bilderserie vorbereitet, die auf der großen Leinwand gezeigt wurden. Rosi Schaupp, 1. Vorsitzende des PSV, gab auf der Bühne ein kleines Interview zu Ehingen. Anschließend besuchten alle drei Bürgermeister von Esztergom, Herr Ádám Hernádi, Herr Balázs Steindl und Herr Dr. Péter Alberti den Ehinger Stand und ließen sich die Ehinger Kostproben schmecken und viel über Ehingen erzählen. Mit dabei Eleonora Kotán-Wiest, die Ansprechpartnerin für Internationale Angelegenheiten aus dem Esztergomer Rathaus. Balázs Steindl und Eleonora haben deutsche Vorfahren aus dem Schwarzwald.
Der Sonntag fand die 7 Schwaben wieder auf dem Hauptplatz in der Hütte, dank der vorausschauenden Planung und Einteilung in drei Tagesrationen gab es auch am Sonntagnachmittag noch Versucherle für die Besucher.
Am Sonntagabend hatte die Stadtverwaltung die Ehinger noch zu einem kleinen Abendessen eingeladen. Dort erschien eine dankbare Standbesucherin, die sich über die Gäste aus Ehingen so gefreut hatte, dass sie sich mit einem kleinen Geschenk bei den Ehingern bedankte. Liebevoll verpackte Plätzchen in Sternform für jeden.
Mit dem guten Gefühl, den Esztergomern Ehingen ein Stückchen näher gebracht zu haben, fuhren die Ehinger am Montag früh nach Hause. Im Gepäck die Kolbász und den Akazienhonig, der auf dem Ehinger Weihnachtsmarkt verkauft wurde. Immer wieder sandte unterwegs die Wurst herzhafte Duftwolken durch das Fahrzeug.