Rosi Schaupp übernimmt den Partnerschaftsverein von Wolf Brzoska

Rosi Schaupp übernimmt den Partnerschaftsverein von Wolf Brzoska

26. Juni 2019 – KÖ – Schwäbische Zeitung Ehingen

Viele Jahre hat Wolf Brzoska den Partnerschaftsverein Ehingen-Esztergom geprägt, jetzt hat er den Vorsitz abgegeben. Rosi Schaupp wurde zu seiner Nachfolgerin gewählt, Brzoska steht dem Verein aber weiter – ebenso wie Hannelore Groß – als stellvertretender Vorsitzender zur Verfügung. Die Kasse übernimmt Herbert Ruf, Walter Schaupp wird Schriftführer.

„Ich habe mir riesengroße Schuhe angezogen, aber ich hoffe, dass ich hinein-komme“, sagte Rosi Schaupp zu der neuen Aufgabe. Im August beim Muckenspritzerfest rechnet sie mit einer großen Beteiligung von ungarischer Seite. Sie plant ein Kochbuch mit Lieblingsrezepten aus Ehingen und Ungarn, ein Schachturnier mit Spielern aus beiden Städten. „Es wäre schön, wenn wir in Ehingen eine Esztergomer Straße oder Platz hätten oder einen Kreisverkehr mit Esztergomer Wappen“, schlug die neue Vorsitzende vor.

Anlässlich des Kassenberichtes kam es zu einer lebhaften Diskussion über den Haushaltsposten „Städtepartnerschaft“ im Haushalt der Stadt Ehingen. Aus diesem Etat werden Vereine bei ihrer Reise nach Esztergom bezuschusst. Bürgermeister Sebastian Wolf sicherte dem Partnerschaftsverein zu: „Die Zielrichtung der Stadt ist es, die Partnerschaft mit Leben zu erfüllen. Wir haben lieber mehr Vereine, die nach Ungarn fahren als weniger“. Brzoska wünschte sich darüber hinaus ein Gespräch mit Oberbürgermeister Alexander Baumann, nachdem diese Zusage schriftlich fixiert wird. Doch dafür konnte er bei der Mitgliederversammlung keine Mehrheit finden. Peter Groß erklärte energisch: „Wir haben die Zusage von Bürgermeister Wolf und das muss uns genügen“. Wolfgang Rothenbacher sagte: „Das ist Sache der Stadt, wir können der Stadt doch keine Vorschriften machen“.

Es gab den Austausch zwischen Monteverdi-Chor und einem Chor von Rolf Ströbele, die Fischereivereine haben sich besucht. Akteure des Ungarnaufstandes 1956 und der Grenzöffnung 1989 kamen nach Ehingen. Die Iris-Kunstgruppe hatte eine Ausstellung in Ungarn, ungarische Künstler zeigte ihre Werke über Ehinger Stadtansichten in der Raiba. Noch gut in der Erinnerung ist die Puppenausstellung im Museum in Ehingen. Es gab ein Musikfest mit Katalin Vince in Ehingen und ein Konzert der Musikschule Brachmann in Esztergom.

Lehrerinnen aus Ungarn haben an Ehinger Schulen hospitiert, zwei Stadt-angestellte im Ehinger Rathaus. Auf dem Ehinger Weihnachtsmarkt gab es einen Stand mit ungarischen Spezialitäten, eine Zigeunerkapelle spielte in Ehinger Wirtschaften. Ein großer Erfolg war die Partnerschaftskonferenz anlässlich der Kirbe und soll wiederholt werden. Zwei Mal hat Bischof Székely die Fronleichnamsmesse konzelebriert. Besonders hob Brzoska die vielen Transporte von Hilfsgütern der Malteser hervor, organisiert von Paul Guter. Krankenhausbetten, Matratzen, Bettwäsche, OP-Ausstattung leisteten in Ungarn noch viele Jahre gute Dienste. Brigitte Scheins behandelte Kinder mit Handicap und leitete deren Betreuerinnen dazu an. Die Ehinger Feuerwehr machte einen Besuch, ein Gegenbesuch aus Ungarn folgte.